Reaktion des Körpers auf Stress
Was ist Stress?
Der Begründer der Stressforschung, Hans Selye, definierte Stress als die „unspezifische Reaktion des Organismus auf jede Art von Anforderung“. Stressreaktionen sind demnach stereotyp im Körper ablaufende Aktivierungsmuster: Das heißt, unabhängig vom jeweiligen Auslöser findet immer eine gleiche Stressantwort des Körpers statt. Gelenkt wird die Stressreaktion von der Schaltzentrale des Körpers, dem Gehirn. Es steuert mit verschiedenen Botenstoffen die Stressmechanismen im Körper und versetzt so den Körper in eine erhöhte Leistungsbereitschaft.
Was passiert, wenn der Stress chronisch wird?
Nach Phasen erhöhter Belastung braucht der Körper Phasen der Regeneration, in denen sich das gesamte System wieder normalisiert. Die verbrauchten Botenstoffe können nachproduziert und bis zum nächsten Bedarf gespeichert werden. Fehlen derartige Regenerationsphasen, wird der Stress chronisch. Der Körper hat keine Möglichkeit mehr, in den Normalzustand zurückzufinden. Der Bedarf an Botenstoffen ist dauerhaft und erhöht. Unruhe, Bluthochdruck, Schlaflosigkeit aber auch Überaktivität können erste Symptome sein.
Später kann es zu einer regelrechten „Produktionsüberlastung“ kommen. Der Körper ist dann nicht mehr in der Lage, eine ausreichende Menge der benötigten Botenstoffe zu bilden. Der Botenstoff- Speicher ist förmlich entleert, als Folge können Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit, Konzentrationsstörungen oder sogar ein Burnout-Syndrom auftreten.
Dauerstress kann zu Beschwerden führen
Wenn alle oben genannten Botenstoffe in der richtigen Menge vorliegen, erfüllen sie ihre Funktion in optimaler Weise und der Körper kann auf unterschiedliche Anforderungen flexibel reagieren. Bei dauerhaftem Stress kann es zu einer Verschiebung der Botenstoffe kommen, so dass vielleicht von dem einen zu viel und von dem anderen weniger als die ideale Menge vorliegt. Dann funktioniert das Zusammenspiel manchmal nicht mehr perfekt und es kann möglicherweise zu körperlichen Beschwerden, wie Nervosität, Schlafproblemen, Erschöpfungsgefühl oder Niedergeschlagenheit mit Stimmungsschwankungen führen.
Ob ein solches Ungleichgewicht vorliegt, kann man im Labor testen. Wir haben gemeinsam mit Ärzten einen Stresstest entwickelt. Er gibt Auskunft darüber, ob die Stressbotenstoffe in der richtigen Menge im Körper vorliegen und bietet Ihrem Arzt oder Heilpraktiker eine gute Basis für die Therapie.
Der Stresscocktail im Körper – die Botenstoffe im Überblick
Sie möchen wissen ob Ihr Körper auf Ihren Stress reagiert? Oder Sie haben möglicherweise schon Beschwerden aufgrund von Stress?
Gerne informieren wir Sie unverbindlich über unseren NeuroSpot-Stresstest. Nutzen Sie einfach unser Kontaktformular
Auf Anfrage nennen wir Ihnen auch mit unseren Tests vertraute Ärzte oder Heilpraktiker in Ihrer Nähe.
Oder rufen Sie uns direkt an: 04403-62605-0
Serotonin ist ein wichtiger Botenstoff im Gehirn, der im zentralen Nervensystem gebildet wird. Als sogenanntes Glückshormon ist es wesentlich für unseren Gefühlshaushalt verantwortlich. Es ist die Vorstufe des Schlafhormons Melatonin und daher besonders wichtig für einen guten Schlaf.
Dopamin ist einer der wichtigsten Botenstoffe im Gehirn. Die Wirkung von Dopamin ist hauptsächlich anregend. Es ist insbesondere für Koordination, Bewegung, Gedächtnis und Lernen sowie für Konzentration und geistige Leistungsfähigkeit entscheidend.
Noradrenalin bewirkt eine Steigerung von Blutdruck, Aufmerksamkeit, Wachheit, Konzentration, Leistungsbereitschaft, Motivation und Motorik. Zudem ist es an der Steuerung einer Vielzahl von Hormonen beteiligt.
Adrenalin versetzt den Körper in die Lage, auf erhöhte Anforderungen zu reagieren. Es steigert das Atemvolumen, den Blutdruck und die Herzfrequenz, wodurch dem Körper mehr Sauerstoff zur Verfügung gestellt wird, sowie die Aufmerksamkeit und allgemein die geistige Aktivität, die Motivation und Leistungsbereitschaft.
GABA ist die Abkürzung für den Neurotransmitter γ-Aminobuttersäure (aus Gamma-aminobutyric acid). Bei Stress kommt GABA eine entscheidende Bedeutung zu. Es hat einen beruhigenden Effekt, da es die Menge der Stresshormone beeinflusst. GABA ist äußerst wichtig für Gedächtnis und Lernen. Es verhindert Reizüberflutung, wirkt angstlösend, entspannend, schlaffördernd, schmerzstillend, krampflösend und stabilisiert den Blutdruck.
Glutamat ist allgemein auch als Geschmacksverstärker in industriell hergestellten Nahrungsmitteln und Gewürzen bekannt. Dort kommt es in einer vielfach höheren Dosierung vor als in unverarbeiteten Nahrungsmitteln. Allerdings gelangt das mit der Nahrung aufgenommene Glutamat nicht ins Gehirn. Hier ist nicht von Glutamat in Nahrungsmitteln die Rede, sondern von dem im Gehirn aus Glucose und Glutaminsäure hergestellten Botenstoff. Glutamat hat verschiedene wichtige Funktionen im Gehirn. Als Botenstoff ist es entscheidend für die anspruchsvollen Aufgaben wie Lernen und Gedächtnis, für die willkürlichen, kontrollierten Bewegungen sowie für die Fähigkeit des Gehirns zur Wahrnehmung der Umwelt und die Anpassung daran. Zudem ist Glutamat an Stoffwechselprozessen beteiligt, die schädliches Ammoniak im Gehirn entgiften.
DHEA wird auch das Anti-Aging-Hormon genannt. Es wird aus Cholesterin hauptsächlich in der Nebenniere gebildet. Die Produktion von DHEA nimmt ab dem 25. Lebensjahr mit dem Alter kontinuierlich ab. DHEA ist auch die Vorstufe für die Sexualhormone Testosteron und Östrogen. Als ein direkter Gegenspieler zu Cortisol gleicht es die Stressreaktion aus, die durch Cortisol entsteht, und hilft damit bei der Stressbewältigung.
Cortisol, auch das Stresshormon genannt, bewirkt allgemein die Anpassung des Körpers auf Reize. Eine bedeutende Funktion von Cortisol ist die Aktivierung des Stoffwechsels, um Energiereserven zu mobilisieren.