Yoga
Definition
Yoga hat als Geistes- und Körperdisziplin in Indien eine über 5.000 Jahre alte Tradition. Schon in den Veden, den ältesten indischen Schriften, wurden die Grundkonzepte des Yoga erwähnt und Ayurveda als ganzheitliche Heilmethode beschrieben. Mit den Methoden des Yoga steigen nicht nur Kraft und Flexibilität des Körpers, sondern auch Konzentration und Koordination verbessern sich. Hatha-Yoga („hatha“ bedeutet Kraft, Ausdauer oder Energie) ist eine körperbetonten Form des Yogas, bei der das Gleichgewicht zwischen Geist und Körper durch Asanas (Körperübungen), Pranayama (Atemübungen) und Meditation angestrebt wird. Beispiele weiterer Yoga-Formen sind:
Iyengar Yoga
Sonderform des Hatha-Yoga, die von B. Iyengar entwickelt wurde. Hier wird besonders Wert auf Präzision in der Ausführung der Übungen gelegt. Dazu werden Hilfsmittel wie Gurte, Klötze, Polster, Stühle oder Rückenbänke benutzt, um auch schwierigere Asanas einzunehmen.
Jivamukti Yoga
Wurde 1984 von David Life und Sharon Gannon entwickelt. Sie kombinierten Yoga als physische Praxis mit weiteren ethischen und spirituellen Prinzipien (Gewaltlosigkeit, Umweltschutz, Tierschutz, Veganismus, Musik und Meditation).
Anusara Yoga
Sonderform des Hatha-Yoga, die 1997 von John Friend gegründet wurde. Besonders wichtig sind hier die Öffnung des Herzens und eine bejahende Einstellung zum Leben, in allem wird nur das Gute gesehen. Auf kraftvolle Übungen und deren genauen Ausrichtung wird Wert gelegt.
Ashtanga Yoga
Sonderform des Hatha-Yoga, nur mit Körper- und Atemübungen.
Sivananda Yoga
Benannt nach Swami Sivananda, der zu den einflussreichsten spirituellen Lehrern des 20. Jahrhunderts gehört. Sein Yoga umfasst fünf Grundprinzipien für körperliche und geistige Gesundheit: Körperübungen, Atmung, Entspannung, Ernährung, sowie positives Denken / Meditation.
Kundalini Yoga
Übungen zum Aufstieg der Lebensenergie (Kundalini) durch die Energiezentren (Chakren) des Körpers.
Aerial Yoga
Hier werden die Übungen mit einem Tuch ausgeführt, welches in der Decke verankert ist. Besonders die schwierigen Übungen können mit Hilfe des Tuches leichter ausgeführt werden, denn ein Gefühl der Schwerelosigkeit stellt sich beim Üben ein.
Seit den 1990er Jahren wird Yoga weltweit immer populärer und wird gelegentlich sogar im Schulunterricht gelehrt. Regelmäßiges Üben hat nicht nur positive Wirkungen auf den Bewegungsapparat und das Herz-Kreislaufsystem, sondern reduziert auch Stress. Immunsystem und das sympathische/parasympathische Nervensystem werden ausgeglichen, das Nervensystem wird „heruntergefahren“ und beruhigt. Aktuell ist Yoga ein wichtiger Teil der gesundheitlichen Vorsorge, Yogakurse werden von Krankenkassen gefördert. Es gibt auch Spezial-Yogakurse für Kinder, Schwangere, zur Anwendung bei speziellen gesundheitlichen Beschwerden oder als Bestandteil eines Programms zum Stressabbau.
Am 1. Dezember 2016 wurde Yoga als Immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO anerkannt.
Weitere Informationen zum Thema Stress und die Reaktion des Körpers auf stressvolle Situationen finden Sie hier.