Reizdarmsyndrom

Definition

Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist eine häufige und chronisch verlaufende Erkrankung des Darmes. In Deutschland sind ca. 10 der Bevölkerung betroffen, wobei der Anteil der Frauen höher ist. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer Kombination unterschiedlicher Symptome (z.B. Bauchschmerzen, veränderter Stuhlgang), ohne dass es Anzeichen für eine zugrunde liegende Schädigung gibt. Meist treten die Symptome über einen längeren Zeitraum auf und verursachen einen starken Leidensdruck bei den Betroffenen. Schul- oder Arbeitsausfälle kommen häufig vor und die Lebensqualität ist stark beeinträchtigt. Menschen mit Reizdarmsyndrom leiden oftmals auch am chronischen Erschöpfungssyndrom, fühlen sich abgeschlagen und haben Konzentrationsstörungen. Psychische Störungen wie Depressionen und Angstzustände kommen bei Reizdarmpatienten häufig vor. Die Symptome können einzeln, abwechselnd oder gemeinsam auftreten.

Die Ursachen dieser Erkrankung sind nichtgeklärt, es gibt verschiedene Vorstellungen. Zu den diskutierten, möglichen Ursachen gehören Störungen der Schmerzempfindlichkeit und der Bewegungsfähigkeit des Darmes, Infektionen einschließlich bakterieller Überbesiedelung des Dünndarms, erbliche Faktoren und die Unverträglichkeit von Nahrungsmitteln. Darminfektionen, aber auch einschneidende und stressvolle Lebensereignisse könnten ebenso das Reizdarmsyndrom verursachen.

Die Behandlung ist vor allem auf die Linderung der Symptome ausgerichtet. Dazu gehören unter anderem die medikamentöse Therapie, aber auch die Umstellung der Ernährung oder Verordnung von Probiotika. Pflanzliche Präparate werden verwendet. Bei der Ernährungsumstellung kann beispielsweise auf Gluten verzichtet werden, sowie der Anteil löslicher Ballaststoffe erhöht werden. Es wird berichtet, dass eine kurzzeitige Ernährung gemäß der FODMAP Diät (mit einem niedrigen Gehalt an fermentierbaren Oligosacchariden, Disacchariden und Monosaccharide) sich positiv auf die Beschwerden auswirken kann. Diagnostik und Therapie häufiger Magen-Darm-Beschwerden sollten Sie stets mit Ihrem Arzt / Therapeuten abstimmen.

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