Fruktose-Malabsorption

Definition

Es wird geschätzt, dass etwa 20% der Europäer von einer Fruktosemalabsorption betroffen sind. Mögliche Ursache dafür ist der gestiegene Obstkonsum, auch durch die ganzjährige Verfügbarkeit exotischer Früchte. Andererseits wird die Fruktose immer häufiger in industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln mit hohem Zuckeranteil verwendet.

Die allgemeine Unverträglichkeit von Fruchtzucker wird als intestinale Fruktoseintoleranz bezeichnet. Symptome wie Durchfall und Blähungen sind typische Beschwerden.

Von Fruktosemalabsorption spricht man, wenn ein größerer Anteil konsumierten Fruchtzuckers wegen unvollständiger Aufnahme im Dünndarm in den Dickdarm gelangt. Kohlenhydrate wie Fruktose werden nach der Passage des Magens im oberen Dünndarm in die Blutbahn aufgenommen. Dafür wird ein Transportprotein mit der Bezeichnung GLUT-5 benötigt. Bei einer Fruktosemalabsorption ist dieses Protein fehlerhaft, und kann daher die Fruktose entweder gar nicht oder nur teilweise in die Blutbahn befördern. Dadurch gelangt ein Teil der verzehrten Fruktose in den Dickdarm, wo Darmbakterien die Fruktose verwerten. Dabei entstehen Gase wie z.B. Kohlendioxid, Wasserstoff und Methan, die Blähungen und eine Auflockerung des Stuhls verursachen. Durch die gestörte Verwertung der Fruktose kann auch die Darmbewegung angeregt werden. Übelkeit, Magenbeschwerden, Stuhl mit wechselnder Konsistenz können als weitere Beschwerden auftreten.

Das Vorliegen einer Fruktosemalabsorption wird unter anderem mittels H2-Atemtests festgestellt. Diagnostik und Therapie häufiger Magen-Darm-Beschwerden sollten Sie stets mit Ihrem Arzt / Therapeuten abstimmen.

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